Wir bilden weit über
den klassischen Lehrplan hinaus

Selbstverständlich werden bei uns alle Fächer und Stoffe gelehrt, die auch an einer gewöhnlichen Schule unterrichtet werden und im klassischen Lehrplan unseres Bundeslandes verpflichtend sind. In der Art der pädagogischen Vermittlung setzen wir jedoch oft andere Schwerpunkte.

So fragen wir im Fach Geschichte beispielsweise auch nach der menschlichen Motivation und dem Sinn historischer Ereignisse. In der Mathematik bilden Zahlen und Formeln Instrumente, um kausales Denken zu erlernen. Und das Fach Deutsch soll den Kindern auch dazu dienen, eine kulturelle Identität aufzubauen, sich auszudrücken und andere zu verstehen.

Grundsätzlich sind bei uns alle Lehrplaninhalte sorgfältig auf die jeweiligen Entwicklungsstufen des Kindes abgestimmt. Darüber hinaus bieten wir mit speziellen Fächern ganz eigene Felder für die Weiterentwicklung unserer Schüler und Schülerinnen.

Fremdsprachenunterricht

Bereits ab der 1. Klasse wird bei uns sowohl Englisch als auch Russisch unterrichtet. In diesem frühen Alter können die Kinder sich noch sehr innig einer neuen Sprache hingeben. Das Russische berührt mit seinem melodischen Klang besonders die kindliche Seele, die Kinder lieben die ungewohnten und reichen Klänge. So schafft die Sprache Raum für neue Entwicklungen und eröffnet neue Gefühlsebenen. Russisch schult das Gehör und erzieht zum aufmerksamen Zuhören. Neu hinzugekommen ist Spanisch als weitere Fremdsprache.

Spanisch wird an unserer Schule ab Klasse 9 unterrichtet. Am Ende der 8. Klasse wählen die Jugendlichen zwischen Russisch und Spanisch als zweite Fremdsprache. Englisch bleibt die erste Fremdsprache.

Die spanische Sprache zählt zu den romanischen Sprachen. Es ist die vierthäufigste Sprache der Welt und gilt als eine der wichtigsten Weltsprachen. Für fast 400 Millionen Menschen ist Spanisch die Muttersprache.

Durch die Einführung des Faches Spanisch seit dem Schuljahr 2023/2024 ist der Wechsel von einer staatlichen Schule zu unserer Waldorfschule einfacher. Die Waldorfschule kann nämlich nicht nur direkt von der ersten Klasse an besucht werden. Ein Einstieg ist auch in höheren Klassen möglich.

Darstellende Geometrie

In der 9. und 10. Klasse wird erforscht, wie in der Zeichenebene Gegenstände räumlich abgebildet werden können. Durch verschiedene Sichtweisen auf einen Gegenstand bleibt der Blick beweglich und das Vorstellungsvermögen wird geschult. Die Jugendlichen lernen, Veränderungen durch Schnitte, Halbierungen, Durchdringungen usw. konsequent zu Ende zu denken.

 

Eurythmie

In der Eurythmie liegt der Fokus auf Körper und Seele. Sprache und Musik werden in Rhythmus und Bewegung übersetzt, in den unteren Klassen in Form gereimter Geschichten, später in Form klassischer und moderner Musik. So erleben die Kinder ihren Körper und entwickeln in der Gruppe bei gemeinsamen Übungen und Aufführungen ein ausgeprägtes soziales Miteinander.

 

Gartenbau

Der Schulgarten ist unser Klassenzimmer in der Natur, eine eigene kleine Welt, in der die Klassen 6-8 erste Erfahrungen von Kausalität machen können: Das tatkräftige Umgehen mit der Aufeinanderfolge von Saat, Keimung, Wachstum, Pflege und Ernte hilft den Kindern, Ursache und Wirkung wahrzunehmen und wirklich zu verstehen. Dadurch wird die Arbeit in den theoretischeren Bereichen des schulischen Lernens auf besondere Art befruchtet.

 

Handarbeit

Handgeschicklichkeit und Fingerfertigkeit werden von der ersten Klasse an geschult und durch alle Schuljahre hindurch gepflegt und gefördert – denn sie wirken sich positiv auf die Denkfähigkeit aus. Im Fokus des Handarbeitsunterrichts stehen die Fertigung sinnvoller Arbeiten einerseits und die Ausbildung eines individuellen Schönheitssinns andererseits. In der 7. Klasse werden hier die Figuren für ein Marionettenspiel angefertigt, das in der schuleigenen Marionettenbühne zur Aufführung kommt.

 

Kartonage

In der 11. Klasse wird der fachgerechte Umgang mit Papier, Pappe, Karton und Kleber erlernt. Schwerpunkte sind das Durchdenken und Durchschauen von Arbeitsabläufen bei der Herstellung eines komplexen Werkstückes. Hierzu werden Achtsamkeit, Sorgfalt und handwerkliches Können geschult. Dazu kommen theoretische Inhalte wie Material- und Werkzeugkunde sowie Papiergeschichte.

 

Heileurythmie

Die Heileurythmie als Bindeglied zwischen dem Äußeren und dem Inneren stellt eine spezielle Weiterentwicklung der Eurythmie dar.
Der Schwerpunkt liegt hier auf der individuellen Förderung einzelner Kinder. Sie wird an der Schule als vorbeugende und/oder unterstützende Maßnahme bei Kindern angewandt, die bei konstitutionellen Einseitigkeiten oder schwierigen Phasen ihrer Entwicklung Hilfe benötigen.

Mit dem Üben bestimmter eurythmischer Bewegungen werden sich anbahnende Einseitigkeiten im motorischen, seelischen und lernspezifischen Bereich behandelt. Die Übungen fördern die Konzentration, das Selbstbewusstsein, die innere Beweglichkeit und leiblich-seelische Stabilität. Das Kind bekommt die Möglichkeit, persönliche Hemmnisse auf seinem Entwicklungsweg zu bearbeiten und zu überwinden.

 

 

Musikprojekt

Wir verstehen Musik als zentralen Ansatz einer ganzheitlichen Bildung des Menschen.

Daher wollen wir allen unseren Schülern trotz unterschiedlichster Grundvoraussetzungen Freude am aktiven Musizieren vermitteln und ihnen die Möglichkeit geben, das instrumentale Zusammenspiel zu erlernen!

Aus diesem Ansatz entstand ab 2002 unser Musikprojekt.

Ziel ist es, wirklich jedem Schüler ab der 5. Klasse die Erfahrung des instrumentalen Zusammenspiels zu ermöglichen und diese Jahr für Jahr weiterzuentwickeln, bis er die 11. Klasse absolviert hat. Unser Musikprojekt hat somit nicht den Charakter einer AG, sondern ist für jeden Schüler Bestandteil des Stundenplans, parallel zum „regulären“ Musikunterricht.

Wir legen großen Wert darauf, dass möglichst alle Schüler außerhalb der Schule ein „eigenes“ Melodie-Instrument erlernen. Es kommt uns vor allem darauf an, das jeweils passende Instrument für ein Kind zu finden, eines, das seine individuelle Entwicklung wirklich fördern kann.

Alle diese Vorbereitungen münden ab dem 5. Schuljahr in das Klassenorchester, wo Streicher, Holz- und Blechbläser, Gitarren und Harfen sowie Instrumente aus der Blockflötenfamilie gemeinsam erklingen.

In der 6. Klasse beginnt dann für alle Schüler das Musizieren in verschiedenen klassenübergreifenden Ensembles.

Diese Ensembles üben getrennt, bilden aber für die regelmäßigen Konzerte abwechslungsreiche, wenn möglich sinfonische Klangkörper.

Kommen Sie doch zu einem unserer Konzerte oder zu einer öffentlichen Monatsfeier!

“Nicht dem erschließt die Natur ihr wahres Wesen, der im Staunen stehen bleibt, sondern dem, der es zu wenden weiß zu selbstgeformten Urteilen.”
– Rudolf Steiner –
(Begründer der Waldorfpädagogik)